So nun ist doch schon wieder etwas Zeit ins Land gegangen, und unser III.Trainingscamp in Templin ist schon wieder Geschichte. Trotzdem möchte ich es aus meiner Sicht noch mal Revue passieren lassen.

Am Donnerstag den 28.08.14 sollte es ja in aller Frühe losgehen, also habe ich schon am Mittwoch alles vorbereitet. Kart gleich noch soweit als möglich für die Strecke in Templin abgestimmt, ging natürlich nur ungefähr, da ich ja nun wieder mit einem anderen Chassis unterwegs bin, auch wenn es nach wie vor von „Tonykart“ kommt. Na ja jedenfalls alles eingepackt was man meint zu brauchen, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Und wie man später sieht, kann man doch nicht immer auf alles vorbereitet sein, es sei dann man hat alles in doppelter oder gar dreifacher Ausführung dabei.

Also am 28sten früh um 4:00 Uhr raus. Kurz gefrühstückt und Proviant für die Reise gemacht. Alles andere hatte ich schon Tags zuvor verladen. Ich glaub kurz nach 5:00 Uhr stand ich bei Thomas auf der Matte (dort steht mein Kartequipment) um dann endlich zu starten.

Die Anreise war sehr unspektakulär, auch wenn ich diesmal dank dem Navi mal wieder teilweise eine ganz neue Streckenführung kennenlernen durfte… etwas weiter und dafür auch zeitaufwendiger. Danke an Garmin hierfür. So konnte Jürgen mich auf der Hinfahrt noch überholen, obwohl ich doch auf der Autobahn noch etwa 10km voraus war.

Hat mich ungefähr 20 Minuten gekostet. Na gegen 9:15 Uhr angekommen, alles im grünen Bereich. Gleich mal hin zum Bahnpersonal. Ein altes Gesicht war noch da, kurz geklönt und mal die Details zur Bahnmiete, den Boxenpreis für die drei Tage und für meine Unterkunft ausgehandelt. Alles in allem fand ich das sehr fair.

Leider gab es ein wichtiges Detail, was uns absolut nicht in unseren Kram passte, aber mit dem Hinweis auf den im Oktober dort stattfindenden Bundesendlauf unabänderlich war- das war die Streckenführung. Leider sollte die Schikane nach Start/Ziel ausgelassen werden, und stattdessen die lange (unendlich lange) Gerade gefahren werden. Zumindest bis 16:00 Uhr.

Immerhin waren die Unmenge von 1 (in Worten einem) Fahrer da um dafür zu trainieren. Klasse. Also mussten sowohl Jürgen wie auch ich theoretisch bei NULL anfangen. Ich bin zwar die Strecke so schon mal 2012 gefahren, aber hatte gar keine Daten, außer die ungefähre Übersetzung. Für Jürgen war das eher komplizierter als für mich, da ich ja mit dem neuen „Rohr“ eh keine Erfahrungen auf der Strecke hatte. Aber wir waren nun mal da, also los nicht lange gezetert, ausgeladen und die Strecke unter die Reifen genommen. Ich habe zuvor noch die Übersetzung um 5 Zähne länger gemacht.

Die Strecken verliert etwas von seinem Flair, und ist etwas langweiliger, aber trotzdem bleibt das gewisse etwas, gerade im Zweiten Teil der Strecke. So habe ich den ganzen Tag (bis 16:00 Uhr) damit zugebracht eine vernünftige Übersetzung, und vor allem das passende Setup zu finden. Mein Problem war, dass ich in der zweiten 180° (rechts) vor dem langen Bogen vor den „Esses“ einfach zu viel Grip hatte, so das es sich anfühlte als wenn dich jemand festhält. Dieses Problem sollte ich erst am Samstag lösen. Aber am Donnerstag war Jürgen alles in allem der schnellere Fahrer, auch wenn ich die erste Session noch für mich entscheiden konnte, nahm der „ältere nette“ Herr doch wieder 3/10tel im Schnitt ab. Vielleicht war es auch mehr. Zur Krönung des Tages begann am Nachmittag noch mein Motor zu spucken und rotzen. Ich hatte schon wieder arge Befürchtungen, welche sich aber glücklicher Weise als (fast) unbegründet herausstellten. Aber nachdem wir alle Fehlerquellen (Kerze, Zündkabel, Kerzenstecker und Vergaser auch) ausgeschlossen hatten, sind wir erst mal Essen gegangen. Kann man sich bei Schnitzel mit lecker Gemüse und Kartoffeln noch mal gedanklich sammeln. Und siehe da nach dem Essen mal die Zündspule getauscht, und das Aggregat lief wieder. Ist zwar auch nicht billig so was, aber immer noch besser wie eine weitere Motorrevision. Meine Hoffnung war der Freitag, um endlich dieses Klemmen in Kurve 6 (Kurve 3 bei Renn-Kurs) zu eliminieren.

Am Freitag durften wir dann endlich den ganzen Tag die „Leihkartstreckenführung“ fahren. Also konnte ich den ganzen Tag mit dem Chassis experimentieren. Aber was ich auch machte ich kam einfach nicht an die Zeiten von Jürgen heran. Der allerdings bekam zusehends Probleme mit seinem Motor, welcher sich mehr und mehr zu einem Rentneraggregat entwickelte.

Mittlerweile war dann auch Ali angekommen, der dann gegen 14:00 Uhr das Bitax auf dem Kurs bewegte. Er hatte allerdings das Pech das es dann gegen 15:00 Uhr anfing zu regnen.

Als der Himmel seine Schleusen richtig öffnete haben wir Ali Regenreifen aufgezogen, damit er wenigsten noch weiter Streckenerfahrung sammel konnte. Ich bin dann auch noch ein paar Runden mit dem Bitax gefahren, was unendlich viel Spaß machte. Fazit des Tages: Mein Motor lief wieder und zwar richtig gut, nur das Chassis machte noch Probleme. Stabis rein raus, hart weich egal dieses Klemmen in Kurve 6 blieb. Jürgen hatte keine Probleme mit dem Chassis, dafür wollte sein Motor nicht mehr so recht drehen. Ali lernte noch die Strecke, hatte Spaß und war so langsam auch nicht, und alles blieb heile.

 

Samstag habe ich noch mal mit der Übersetzung einiges ausprobiert, aber das brachte auch nichts. Ich hatte nach wie vor das Gripproblem, zu merken schon daran, das ich auf „gewaschener „ Strecke schon wieder 50er Mitte fahren konnte. Jürgen testete noch mal etwas mit dem Motor, aber leider waren keine positiven Schritte mehr zu machen. Ich habe dann als letztes noch den Versuch unternommen, die Sitzstrebe links zu modifizieren, und siehe da endlich hat es funktioniert. 50:00 war die Beste Zeit des WE meine persönliche sowieso, und etliche 50:0er waren da noch bei. Also Ziel erreicht, Auf dem Niveau von Jürgen zu fahren, auch wenn er nicht mehr kontern konnte, fand ich doch das ich alle Tage gut unterwegs war, vor allem konstante Zeiten. Etwas mehr Erfahrung mit dem Chassis und ich wär vielleicht schneller auf Topzeitenniveau. Ali fuhr auch endlich 50er Mitte Zeiten, und hat dann doch etwas zu viel gewollt, was zur Folge hatte daß wir eine Lenksäule am Bitax wechseln mussten. Trotzdem alles in allem ein gelungenes Trainingscamp. Materialverluste: Zündspule, und Lenksäule ca.300.- €uro. Motorrevision bei Jürgens Motor? Dann etwa 1000.-€uro.

Mein Fazit in der Übersicht: Spaßfaktor 100%. Strecke 10 von 10 (bei einbezogener Schikane nach Start/Ziel) sonst immer noch 8,5. Bahnpersonal Spitze. Essen war auch lecker. Unterkunft/Sanitäre Einrichtungen sind OK ! Bahnbenutzungsgebühr und Boxenmiete sind Moderat und durchaus angemessen. Für mich steht fest, das wird nächstes Jahr wiederholt. Goody Jens !!!